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Newsletter Appenzeller Kammerorchester Oktober2024

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Oktober 2024

Liebe Freundinnen und Freunde des Appenzeller Kammerorchesters

Zum Abschluss noch einmal ein grosses Werk für Chor und Orchester einstudieren? Jürg Surber hat für seine letzten drei Konzerte mit dem Appenzeller Kammerorchester und dem chorwald einen anderen Weg gewählt. «FINALE» heisst das Programm, das seine ganz persönliche Handschrift (und die seines Bruders) trägt und sich den zentralen Fragen widmet, die ihn über all die vielen Jahre der Zusammenarbeit mit beiden Ensembles stets beschäftigt haben. Lassen Sie sich überraschen.
 

Wir freuen uns darauf, Sie an einem der Konzerte im Dezember in Herisau, Trogen und Rehetobel zu begrüssen.

Anita Dörler, Präsidentin


Ein ganz persönliches Programm

Vom Anfang und vom Schluss

Wie fängt etwas an? Was dauert, was wandelt sich? Wie klingt Freude, wie tönt Schmerz? Wer spielt mit? Und wann ist Schluss? Solchen Fragen, musikalischen ebenso wie existentiellen, widmet sich das Programm von «FINALE». Mit drei Konzerten unter diesem Titel verabschiedet sich Dirigent Jürg Surber von seinen Ensembles, dem chorwald und dem Appenzeller Kammerorchester. Fast 30 Jahre lang, seit 1995, leitete er den chorwald, 22 Jahre das Orchester. Die drei Schlusskonzerte in Herisau, Trogen und Rehetobel ziehen eine Art Bilanz, lassen noch einmal ausgewählte Highlights aufblitzen und erzählen, ergänzt um literarische Texte, von der Kraft und Lust des gemeinsamen Musizierens.


Entstanden ist ein Programm mit Werken von Bach und Händel, Instrumentalstücken und A-Cappella-Liedern von der Renaissance bis heute und von Klassik bis Volksmusik, sowie eigenen Kompositionen von Jürg Surber. Den inhaltlichen roten Faden bilden die grossen und kleinen Themen des Lebens und des Musikmachens: die Euphorie von Anfängen, die Kunst des Übens, Solo und Ensemble, Jubel und Stille – bis hin zur alten und immer wieder neuen Frage, warum ausgerechnet aus Trauer und Leid die schönsten Musikstücke entstehen.


In «FINALE» sind Ensembles sowie Solistinnen und Solisten zu erleben, mit denen Jürg Surber über die letzten Jahrzehnte das musikalische Leben in Appenzell Ausserrhoden wesentlich mitgeprägt hat - in Werken, die zum Teil ins Repertoire von Chor und Orchester eingegangen sind, aber auch eigens für dieses Programm neu einstudiert werden.

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Illustration Werner Meier.



Konzertdaten 

  • Freitag‍, 6. Dezember 2024, 19.30 Uhr, Reformierte Kirche Herisau
  • Sonntag, 8. Dezember 2024, 17.00 Uhr, Kirche Trogen
  • Sonntag, 15. Dezember 2024, 17.00 Uhr, Reformierte Kirche Rehetobel


Ein Ausschnitt aus dem Programm ist zudem am Samstag, 7. Dezember 2024, voraussichtlich am Nachmittag, im Rahmen des Adventsmarktes in der Kirche Trogen zu hören.
  


Bis zum Schluss ein kreativer Prozess
Zum «FINALE»: Weshalb Musik uns so berührt

Jürg Surber. Bild: hs.

 

Noch steht das Programm der drei Konzerte im Dezember nicht in allen Details fest. Vor allem textlich unterstützt von seinem Bruder Peter geht Jürg Surber der Frage nach, was Menschen dazu bringt, Woche für Woche gemeinsam zu musizieren. «Was macht es aus, dass Musik uns so sehr berührt?», auch beim Zuhören.

 

Seine Programme für den chorwald wie für das Appenzeller Kammerorchester hat Jürg Surber immer in einen grösseren Zusammenhang gestellt. Gewiss sei die Musik an sich faszinierend, aber viel mehr noch hat ihn jeweils die Frage beschäftigt, was sie den Menschen von heute zu sagen vermag. Von der ursprünglichen Idee, noch ein letztes Mal ein grosses Werk zu erarbeiten – Haydns Schöpfung etwa oder die Messe in D von Antonin Dvořák – ist er deshalb abgekommen. Im Dialog mit seinem Bruder entstand darauf die Idee zum Projekt «FINALE»


Wenn in dem neuen Programm nun in Teilen Werke nochmals aufgenommen werden, die Chor oder Orchester oder beide zusammen bereits einmal aufgeführt haben, dann habe das nicht etwa mit Nostalgie zu tun, versichert Surber. Vielmehr beschäftigt ihn,
«wie etwas anfängt, wie etwas aufhört». Drei Aspekte stehen im Vordergrund: Da ist Frage, was die Musizierenden dazu bewegt, Woche für Woche viel Zeit zu investieren, um etwas gemeinsam zu erarbeiten. Was macht die Qualität des gemeinsamen Musizierens aus? Dann sind es Menschen, mit denen er als Dirigent regelmässig zusammengearbeitet hat. An erster Stelle Konzertmeisterin Christine Baumann, aber auch Solistinnen und Solisten wie Annina Stahlberger, Suzanne Chappuis und Jens Weber. Und schliesslich die Frage, was es ausmacht, dass Musik die Menschen so sehr berührt.


Noch ist das Programm nicht ganz fertig. Anfangs war die Liste der möglichen Werke lang, inzwischen ist sie kompakt. Peter Surber seinerseits hat dazu Textbausteine geschrieben.
«Das Ganze soll ja auch eine Dramaturgie bekommen, eine klare Aussage. Und eine vor allem musikalische Kraft.» Die textlichen Stränge sind eher untergeordnet, unterstützend. 

Es ist nicht das erste Mal, dass die beiden Brüder zusammenarbeiten. Hier nun aber in einer grösseren Dimension als auch schon. Der Austausch ist locker, per Mail oder Telefon über das Tobel hinweg. Jürg Surber ist froh um diese kritische Resonanz. Programmgestaltung sei sonst doch eine eher einsame Aufgabe. 


«
Es bleibt bis am Schluss ein kreativer Prozess.» Jürg Surber weiss, dass Chor und Orchester bereit sind, sich darauf einzulassen, dass es auch kurz vor einem Konzert noch Anpassungen geben kann. «Es kann durchaus noch Überraschungen geben», die er jetzt aber sicher noch nicht verraten will.

 

Auf jeden Fall geniesst auch dieses allerletzte Programm nochmals seine volle Konzentration. Das Orchester sei im Moment an einem interessanten und guten Ort. Es wäre interessant, weiterzumachen, es sei aber auch schön, so aufzuhören. «Nicht der Abschluss steht im Vordergrund, sondern der Anspruch, ein gutes, anspruchsvolles und bewegendes Konzert zu gestalten», das die Zuhörerinnen und Zuhörer fesselt und berührt. 

 

Peter Surber. Bild: zVg.



Regula Rohner

Vom Rock wieder zum Barock

‍Regula Rohner am letzten Konzert im Pfalzkeller. Bild: hs.

 

Meine ersten Erinnerungen an das instrumentale Zusammenspiel reichen in die frühe Kindheit zurück, als ich mit meinen Gspänli den Blockflötenunterricht besuchte. Sobald jemand die 2. Stimme spielte, hörte ich einen seltsamen Brummton. Nein, es war keine Fliege, die sich in meinem Haar verfangen hatte, der tiefe Ton war die Folge von schlecht aufeinander abgestimmten Flöten, liess ich mir sagen. Dann lernte ich Geige spielen, übte brav die Sevcik- Etüden, sodass ich bald mit meinem Vater zusammen Geigen-Duos spielen konnte (ohne Brummton).

Ganz neue Erfahrungen machte ich einige Zeit später im Orchester der Nepalfreunde. Ausser der Tatsache, dass die bescheidenen Konzerteinnahmen einem Hilfswerk in Nepal zugutekamen, kenne ich keine weiteren Gründe für den Namen des kleinen Orchesters, das aus jugendlichen Streichern und Streicherinnen bestand, die unter einem jungen Dirigenten vor allem Werke von Carl Stamitz einstudierten. Ich erinnere mich nur an ein einziges Konzert in der Kirche Buchen, wo wir einen Teil von Bachs Kaffeekantate aufführten, mit dem Pfarrer als Tenor-Solisten. Aus diesem Orchester entstand dann das CVJM-Orchester. Eine Konzertreise führte uns ins Engadin, wo wir in Zuoz u.a. ein Orgelkonzert von G.F. Händel spielten. Anderntags wanderten wir über den Scaletta-Pass nach Davos. Instrumente und Koffer wurden mit einem VW-Bus transportiert. Am selben Abend traten wir in der Davoser Kirche auf. Da könnte ich heute bestimmt nicht mehr mithalten.
 

Es kamen die Jahre ohne Orchester. Ich musizierte mit unseren Kindern, und als sie sich für einen moderneren Musikstil begeisterten und ihre Bands gründeten, war ich interessierte Zuhörerin. Eine CD der «Flying underwear» erinnert noch an vergangene Zeiten.

Vom Rock ging es dann wieder zum Barock. Schon seit vielen Jahren spiele ich im Appenzeller Kammerorchester. Ich schätze die sorgfältige Probenarbeit in entspannter und freundlicher Atmosphäre. Mein Dank geht an Jürg und Christine und alle Mitwirkenden, die nicht nur mit ihrem Spiel, sondern auch durch ihre Arbeit im Vorstand und Sondereinsätze wie Plakate gestalten, Bühnenaufbau und anderes mehr zum Gelingen beitragen.


Anita Dörler, Präsidentin, Wildeggstrasse 40, 9000 St.Gallen, 071 222 82 66
praesidentin@kammerorchester-ar.ch

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